Bitte vielmals um Entschuldigung: ich habe euch meinen “Huren am AMS – ich war dabei”-Bericht vollkommen unterschlagen.
Also, ich war am AMS. Während Corona. Dort sagte man mir dann, dass die Termine momentan nur telefonisch stattfinden. Man hatte vergessen, mir das mitzuteilen. Na toll. Da hätt ich mich nicht in meinen teuersten Jogger werfen müssen, sondern hätte gemütlich am Sofa knotzen können im alten T-Shirt von Igor.
Normalerweise wäre ich sauer gewesen und hätte zumindest seinen Flyerständer verwüstet, aber der Mann am Schalter war so nett und überfordert, dass er mir wirklich leid tat. Oh – und seit wann hat das AMS bitte 3 (!) Securities?! Das ist ja als wenn man beim Paten ein Vorstellungsgespräch hat. Wann ist das bitte passiert? Oder sind das Versuche, die Zahl der coronabedingten Arbeitslosen geringer zu halten? Vielleicht sind das all die Kleinkünstler und Clubbesitzer denen sie ihre Existenzen genommen haben?
Die nette Dame ruft einen also an und man bespricht alles per Telefon! Und wirklich: um Punkt 11h klingelt mein Handy.
Ich wurde nicht gefragt, was ich arbeite, was genau ich arbeiten will. Nichts. Dabei hatte ich mich so einzigartig vorbereitet und hätte ihr gerne erklärt, wie ich Opa Edi damals mit dem Strap-on durchs ganze Zimmer gebumst habe. Na, vielleicht will die Geschichte ja mal wer auf der Krankenkasse hören…
Die Dame erklärte mir nur, dass sie zur Zeit sehr überlastet wären und aufgrund von Corona so gut wie keine Chance bestünde irgendetwas zu arbeiten. Sie würde sich aber bemühen.
Ich hatte bis dato immer noch nicht erklärt, WAS genau ich gerne arbeiten würde und dass ich nur warte bis ich endlich wieder arbeiten DARF… da ich absolut nichts anderes arbeiten MÖCHTE.

Etwa 1 Woche nach unserem “Gespräch” bekam ich tatsächlich eine Aufforderung mich bei einem führenden Elektronikhandel zu bewerben. Habe ich getan. Allerdings nehme ich an, dass die Worte “Strap-on und Prostatamassage” bei den besonderen Kenntnissen nicht zuträglich waren.
Die Absage war sehr kurz gehalten und ich glaube nicht, dass ich bei denen in Evidenz gehalten werde.