
Also grundsätzlich warten wir natürlich auf Kunden.
Es gibt Tage, da kommen wir zu nichts und es rennt ordentlich dahin. Lieben wir!
An anderen – wie heute- ist tote Hose. Wortwörtlich. Man kann solche Tage nicht einmal an etwas festmachen. Es hat weder mit Wetter, Tageszeit oder Monat etwas zu tun. Es gibt sie einfach. Das muss man aber als Anfängerin in diesem Gewerbe erst mal verstehen. Früher dachte ich dann sofort es läge an mir. Nein, tut es nicht. Es nervt, aber es ist schlicht und ergreifend hin und wieder so. Was also tue ich an solchen Tagen?
Nun ja… Ich schaue fern und sitze mir den Arsch platt. Zwischendurch bekomme ich das Rennerte und putze mein kleines Zimmer bis ins letzte Eck. Natürlich wird fleissig ‚Hocknklatsch und Tratsch’mit Freundinnen in diversen Häusern betrieben. Zur Ablenkung und um zu sehen ob es dort auch so ruhig ist. Nebenbei wird weiter an der dritten Frau gearbeitet, meine anstehenden Anfragen oder Termine werden koordiniert.
Ich sage immer, dass die Arbeitswochen in etwa vergleichbar mit einer leichten Form von Einzelhaft sind. Man sitzt und sitzt. Klar hat man Fernsehen und KÖNNTE raus gehen… aber wenn man das tut, KÖNNTE man auch Kunden verpassen. Also sitzt man weiter. Schließlich muss man Miete bezahlen, die eigenen Kosten rennen weiter und ohne Geld einen Tag hier nur absitzen geht echt auf die Psyche. An Tagen wo sich nichts tut eine Geduldsprobe. Geduld ist ja auch genau meine Stärke. Not.
Oh – und sehr wichtig… man frisst den ganzen Tag. Ich liege also im Bett und esse wie ein Otter von meinem Bauch Chips und spiele Candy Crush. Mega sexy. Vielleicht sollte ich davon mal ein Video oder Foto online stellen um zu sehen wer meine wahren Fans sind. Igor kennt mich… den stört das nicht. Zuhause lungere ich oft genauso herum. Als kleinen Zusatz habe ich daheim aber meinen Lilo & Stitch Pyjama an und Kuschelsocken. Wenn er dann sagt ‚Lieb ich dich‘ ist das wohl seine Art von Sarkasmus.
Ja. So sieht ein Tag aus in meinem Arbeitsleben.
Für mich Alltag.