Sexworker im Lockdown vs Skifahrer im Pistenglück

Ich sitze Zuhause vorm Fernseher und schaue Menschenmassen dabei zu, wie sie sich in elendslangen Schlangen drei Stunden an einem Skilift oder einer Eisbahn anstellen. Alle dicht gedrängt, damit nur ja keiner sich vorschummelt. Ein am Kopf zusammengewachsener, siamesischer Zwilling hat mehr Abstand als diese Massen. Aber ICH (und viele andere) hocke seit nun insgesamt 7 (!) Monaten daheim und darf nicht arbeiten. Kann mir jemand bitte diese Maßnahmen erklären?

Ich verstehe jeden der nicht zuhause sitzen möchte oder kann (gerade mit kleineren, aktiven Kindern eine Herausforderung), aber wie genau darf ich mir die Konferenz vorstellen in der das mit den Skigebieten beschlossen wurde?
Da saßen die Politiker beisammen, waren sich einig, daß Corona sehr gefährlich und ansteckend ist und nun alles erneut zu machen muss. Nur wenige Wochen nach Lockdown #2 und obwohl genug Zeit war, sich Strategien zur Eindämmung zu überlegen. Ich mein – wie wäre es zB mit Desinfektionsspendern in den öffentlichen Verkehrsmitteln?
Soweit so logisch.
Aber was passierte dann?
Stand dann der Jüngste davon auf und meinte:”…aber Skifahren und eislaufen sind doch super. Können wir das bitte erlauben?”
Sagt mal, seid ihr zulange gestillt worden? Das ist doch irre!
Vor allem sind genau DAS die Sportarten mit dem höchsten Verletzungsrisiko. Unsere Spitäler haben doch bestimmt noch Kapazitäten für ein paar mehr Leute. NOT!
Ich bin fassungslos und wütend. Wer sich noch auf unsere Regierung verlässt, der ist verlassen. Habe ich spätestens gemerkt, als ich die 80 Prozent Umsatzentgang beantragen wollte. Da haben wir SW nämlich nichts bekommen. Obwohl wir Steuern zahlen und unsere Verdienste ebenso wie jeder andere selbstständige Betrieb brav der Finanz melden.
Ich glaube, ich geh mal ne Runde Eislaufen um mich selbst zu finden. Wobei – nein – ich hasse eislaufen und kann es auch gar nicht. Ich brauche da immer einen dieser Pinguine die man übers Eis schieben kann, oder ein Kind in ähnlich passender Höhe, welches mich übers Eis zieht.
Mir bleibt also nichts anderes übrig als abzuwarten, wann Lockdown #3 endet und fast nahtlos in Lockdown #4 übergeht…tja.

Conclusio:
Extremsportarten und alle verletzungstechnisch interessanten Beschäftigungen sind erlaubt und man schaut, dass sich dort möglichst alle Menschen mangels anderer Beschäftigungen bündeln.

Meine Idee:
Schnappt euch eure Skier und besucht mich einfach im Laufhaus. Wir haben dort Liftbetrieb (6 Stockwerke wollen erkundet werden) und sorgen dafür, dass ihr alle in einer sehr langen Schlange stehen könnt die 7x ums Eck geht. Des weiteren werden wir ein paar Stolperfallen im Haus montieren, um eventuelle Knochenbrüche zu forcieren. So sollte das dann auch regierungskonform sein und coronasicher.