Swingerclubs und so – Die dritte Frau
 

Swingerclubs und so

Ich persönlich fange mit der Partnertausch-Community nichts an, war aber natürlich schon in mehreren Swinger-Clubs. Aus beruflichen Gründen. Freiwillig würde man mich dort sonst nicht hinbekommen. Viele dieser Clubs enthalten so ziemlich alles, was mich zu spontanen Panikreaktionen anregt. Ich bin ein absoluter Monk. Matratzen die vermutlich unter Schwarzlicht flutlichtartig aufleuchten. Plastiksessel die so klebrig sind, dass sie mit deinem Körper verschmelzen. Der Geruch nach erregten, stark behaarten Genitalien und ungewaschenen Arschritzen. Hier findet man oftmals den Typus Mensch der im Jogger einkaufen geht und mit Pfandflaschen bezahlt. Nein, ich mag es nicht.


Ich bin prüde. Offensichtlich. Mir reicht ein Partner. Ich möchte nicht tauschen, nicht wechseln und auch niemanden dabei haben, der sich dabei die Nudel massiert und uns anfeuert.
Vielleicht war ich aber auch im falschen Club oder beim falschen Event. Gut möglich, dass es solche Clubs auch mit (Achtung, subjektives Empfinden: für mich!) ansprechenden, ästhetischen Paaren gibt. Da ich mich damit nicht näher beschäftigt habe, besteht diese Option natürlich. Ich habe was Männer und Frauen anbelangt allerdings einen von der Norm abweichenden Geschmack.

Jetzt aber mal zu meinen Erfahrungen. Ich war schon mehrfach gebucht worden, um zuzusehen, oder nur mitzugehen. Ich war auch herzlich eingeladen, mitzumachen. Für mich in erster Linie eine Art „Betriebsausflug“. Es war spannend zu sehen, wie die Gäste ihr Image an der Garderobe ablegten und im Inneren die Sau raus ließen. Jede Schicht war vertreten, jede Vorliebe.

Erwähnenswert finde ich den Respekt voreinander. Bei meinem ersten Besuch hatte ich tatsächlich die Angst, komplett durchzudrehen, wenn mich jemand einfach so anpackt. Es gibt dort aber kein „einfach so anpacken“. Es wird zumeist an der Bar geplaudert und ausgiebig nachgefragt, was geht und was nicht. Viele Paare kommen auch nur zum reinen zusehen und bleiben sonst unter sich. Sie holen sich dort nur Gusto. Das ist vermutlich eine Form des gemeinsamen „TV-Abends“ bei dem nicht einer von beiden binnen 3 Sekunden wegpennt. Man sieht sich also andere Leute beim Sex an und hat dann zuhause oder noch vor Ort auch Sex. Sicher nicht uninteressant für alle die mal was Anderes erleben wollen.

Zumeist gibt es in den Clubs verschiedene Themenbereiche. Almhütte, Ritterzimmer, Safarilodge, Spiegelzimmer, Peepshow, Kuschelzimmer. Alles da. Ich war auch erstaunt zu hören, dass es dort ein „Nest“ gibt. Ja, ein NEST. Das Ding wo Vögel ihre Babies grossziehen und ihnen Futter in die Schnäbel kotzen. Ein überdimensionales Nest also, wo man vögeln kann. Ha.ha. Wortwitz. An und für sich sehr spannend und definitiv etwas, das man gesehen haben sollte und zumindest einmal probiert haben muss. Vielleicht gefällt es euch ja. Gehört also auf eure Lebens-To-Do-Liste. Empfehlenswert finde ich den FRIVOLI Club. Der ist auch tatsächlich sauber und bietet sehr viele Spielmöglichkeiten. Alles kann, nichts muss. Partner kann man ebenfalls tauschen, wenn euer Partner eigentlich eh ganz ok ist und sich dort nichts Besseres findet, würde ich für „nicht tauschen“ plädieren. bleibt aber auch euch überlassen.
Viel Spass beim Ausprobieren!